· 

Digital Marketing nach der Coronakrise

Wer pauschal sagt, „Die Zeiten vor Corona wird es nicht mehr geben“, irrt sich. Vielleicht unbewusst, weil man es sich nicht vorstellen kann, dass die durch das Virus versurachte Krise letztlich doch nicht alles ändert. Denn wer behauptet, die Website würde die neue Visitenkarte, hat sich selbst als unwissend geoutet. Eben genau das will und darf eine Website gar nicht  sein. Und natürlich muss es die geliebte Visitenkarte auch weiterhin geben. Denn sie ist einer der Wegweiser für neue Kunden oder Geschäftspartner in unsere digitale Unternehmenswelt.

Vielleicht „irrt“ sich auch mancher bewusst, weil er so das eigene Business nach vorn spielen möchte. Selbst die Behauptung, dass sich vieles ändern wird, ist sehr gewagt. Was richtig ist: Die Corona-Krise hat uns gezeigt, dass sich vor allem auch im Marketing zahlreicher Unternehmen vieles verändern sollte und muss. Jetzt! Denn ebenso, wie Entwicklungen des Unternehmens in allen anderen Bereichen erforderlich sind, müssen sie auch im Marketing erfolgen. Die Antwort ist dabei eine passgenaue Integration von Digital Marketing in das Marketingmix jedes Unternehmens.

Weil es um das Unternehmen geht

Und das nicht aus Angst vor einer zweiten oder dritten Corona-Welle. Oder vor einem neuen Virus, wie immer es heißen mag. Es gilt jetzt zu erkennen, dass es gar nicht um Corona geht. Unsere Unternehmen stehen im Mittelpunkt. Unsere Arbeitskräfte, die bei uns eine Zukunft haben sollen. Weil wir als Unternehmer sozial denken. Und weil das Humankapital, das hat uns die Zeit vor Corona gelehrt, ein endliches und unbezahlbares Gut ist. Ebenso gilt es zu erkennen, dass es jetzt um unsere Kunden geht, die auf unsere Produkte und Dienstleistungen bauen. Sie sind schon verunsichert. Unser Job ist es, ihnen Sicherheit zu geben. Das funktioniert aber nur, wenn wir selbst nicht wie die Maus vor der Schlange sitzen. Und nicht zuletzt steht unsere einstige und aktuelle Unternehmensidee im Mittelpunkt. Die soll nämlich leben – und zwar gut.

Etwas unternehmen und nicht auf der Stelle stehen

Gerade aber im Bereich des Digital Marketing, das ist leider so, hinken teilweise ganze Branchen in Deutschland noch der Zeit hinterher. Die Gründe dafür sind vielfältig. Das merkt man schnell, wenn man einfach mal mit Unternehmern spricht. Sie reichen von der Feststellung, dass doch alles läuft bis hin zu einem zu großem „Respekt“ vor der digitalen Welt. Letztlich, so hart das klingen mag, sind das aber alles die ersten Spatenstiche für das Grab eines Unternehmens. Denn unser Ziel muss es doch sein, unsere Unternehmen nach vorn zu bringen. Wir wollen etwas „unternehmen“. Das ist ein Prozess. Ausruhen auf dem Ist-Zustand und auch die Schockstarre aus Angst vor dem neuen Digitalen bedeuten Stillstands und somit das Gegenteil von „unternehmen.“

 

Bevor wir heute einen Blick auf zwei wichtige Maßnahmen im digitalen Marketing werfen, sei noch eine kleine Anmerkung zum Thema „Internet“ erlaubt. Denn es gibt zweifelsohne viele, viele Unternehmer, die diesem weiterhin skeptisch gegenüberstehen. Oft auch das der bereits angesprochenen „Angst vor dem Neuen“. Diese aber kann man wirklich abbauen. Denn das „Internet“ ist inzwischen älter als manch gestandene Unternehmerpersönlichkeit. Und das Internet ist auch nichts „Fremdes“ oder gar „Künstlich aufgedrücktes“. Die digitale Welt ist Realität. Wir alle leben in und mit ihr. Da ist es doch aus Unternehmersicht nur sinnvoll und letztlich sogar verpflichtend, auch in dieser Welt vorzukommen. Nicht alle im gleichen Umfang, sondern ganz individuell abgestimmt. Aber das erwarten unsere Kunden von uns – einige der aktuellen, vor allem aber die neuen, die wir gern hätten.

 

Digital Marketing ist heute unumgänglich

Was also bietet uns das Digital Marketing? Die Antwort ist leicht: Eine inzwischen große Vielfalt an sehr spezifischen Möglichkeiten, sowohl breit streuend als auch ganz konkret unsere gewünschte Zielperson zu erreichen. Fernab historischer Litfaßsäulen, Plakaten in Schaufenstern oder wenig zielgruppengenauer Massen-Flyer-Verteilung.  Denn vielen ist gar nicht bewusst, wie unglaublich treffsicher sich mit Digital Marketing Zielgruppen erreichen lassen. Die große Vielfalt an Möglichkeiten bedeutet aber letztlich auch, dass die Unternehmen konkret auf die eigenen Anforderungen zugeschnittene Digital Marketing Konzepte benötigen. Diese sollten dabei an den Stakeholdern und deren Bedürfnissen orientiert sein. Daher ist es sinnvoll, die gestalterische wie inhaltliche Arbeit durch Digital Profis (Content Agenturen, Social Media Agenturen etc) zumindest begleiten zu lassen.

 

 

Der erste Digitalisierungsschritt: Die Website

Gleich zu Beginn soll noch einmal daran erinnert werden: Die Website ist nicht das, was bislang die Visitenkarte war. Sie bietet viel mehr Spielraum für die Präsentation unserer Produkte und Dienstleistungen. Sie ermöglicht Emotionen, Bildwelten, Videoeinbindungen und sogar einen eigenen Verkaufsbereich. Unsere Website ist unser multifunktionales Tool in der digitalen Kommunikation mit all unseren Stakeholdern (Kunden, Geschäftspartner, Medien, etc.).

 

Leider scheinen nicht wenige Unternehmen diesen Denkfehler noch immer zu „leben“. Denn problemlos lassen sich weiterhin viel zu viele Internetseiten finden, die statisch sind, auf denen nichts passiert. Um einem Missverständnis vorzubeugen: Das bedeutet nicht, dass dort „bling-bling“ und viel Bewegung in Form von Bannern o.ä. notwendig wären. Es ist vielmehr erkennbar, dass die Internetseite nicht lebt. Sie wirkt statisch wie ein künstliches Gebilde in einer klinischen Atmosphäre. Aber genau das unterscheidet eine Website letztlich von der Visitenkarte. Die unternehmerische Internetpräsenz erfordert stetige Pflege und Entwicklung. Das muss nicht täglich sein, auch nicht wöchentlich. Aber es muss sein.

 

Nutzerperspektive!

Gilt es nun, die eigene Website erstmals ins Netz zu bringen, ist ein Switchen der Gedanken erforderlich. Gleiches gilt, soll eine bestehende Internetseite kritisch betrachtet werden. Denn wir müssen unsere Website aus der Sicht der Nutzer denken. Inhaltlich wie auch gestalterisch. Und hier unterläuft vielen schnell ein Fehler. Sie möchten so viel erzählen – aber genau das interessiert die Nutzer (vielleicht) gar nicht. Man möchte so viel zeigen – die Nutzer aber wollen etwas ganz anderes sehen. Oder aber man hält die eigene Internetseite von vor zehn Jahren noch immer für toll. Die Nutzer aber sehen sie gar nicht mehr, weil die technischen Bedingungen nicht mehr stimmen. Es sind also viele Ebenen, die es zu bedenken gilt, wenn die eigene Internetpräsenz entsteht oder erneuert wird. Was sind die wichtigsten Faktoren, die es zu beachten gilt?

 

Newsletter abonnieren!

und Updates aus dem Bereich Social Media und Content Marketing sowie gelegentliche Angebote unserer Leistungen erhalten!




* Diese Felder unbedingt ausfüllen

Zehn wichtige Punkte für unsere Website

Die Liste aller Punkte, auf die man achten sollte, ist tatsächlich lang. Aber das darf und soll kein Hinderungsgrund sein: Denn ebenso, wie jeder Unternehmer sein Unternehmen und seine Produkte versteht, so gibt es spezialisierte Profis, die wissen, "wie Website funktioniert". Das ist zwar stets mit Kosten verbunden. Aber es spart eigene Zeit und eröffnet zahlreiche neue Perpsektiven, die sich monetär positiv auswirken. Zehn Punkte der langen Liste sollen hier kurz betrachtet werden:

 

1. Usability und Nutzerfreundlichkeit

  • Klarer Aufbau und einfache Gliederung (konkret aus Nutzerperspektive)

2. Design & Lebendigkeit

  • Folgt Aufbau und Gliederung
  • Passend zum CD des Unternehmens
  • Integration (durchaus großflächiger) Bild- und Bewegtbildanteile
  • Integration eines Blogs, in dem wiederkehrend interessante Beiträge (aus Nutzerperspektive) passend zum Unternehmen veröffentlich werden

3. Kundenorientierte Inhalte und professionelle Texte

  • Was leisten wir für unsere Kunden – was erwarten sie von uns? (Ein Restaurant z.B. bietet Speisen und Getränke. Die Kunden im Internet erwarten i.d.R. die aktuelle Speise- und Getränkekarte.)
  • Website nicht als Werbeportal sondern als Kunden- / Nutzer-Informationsportal sehen und leben (Mehrwerte bieten)
  • Auch wenn die Sekretärin gefühlt „eine gute Schreibe“ hat: Nutzen Sie professionelle Texter. Die wissen, worauf sie achten müssen.

4. Schnelle Ladezeiten

  • Ist Website nicht in 3 Sekunden geladen, springen bereits viele Nutzer ab.
  • Schnelle Websites führen zu mehr Seitenbetrachtungen durch Nutzer.
  • Ladegeschwindigkeit ist auch für Google-Ranking relevant.

5. Auffindbarkeit bei Suchmaschinen wie Google

  • Wichtig: Ein gutes Ranking braucht Zeit.
  • Achten Sie darauf, dass Sie (auch) organisch wachsen. Man kann durchaus das Ganze durch bezahlte Ads pushen. Aber das Ziel sollte contentbasiertes, organisches Wachstum sein.
  • Wichtige Stichwörter: SEO Optimierung und SEO Marketing

6. Mobile Optimierung

  • Das Zauberwort ist: Responsive Design – Die Website muss auf allen Arten auch mobiler Endgeräte (also vom Großbild-TV bis zum Smartphone) funktionieren und schnell laden.

7. Kundenansprache und Kontaktaufnahme

  • Die Ansprache der Kunden in Text und Bild muss zielgenau erfolgen.
  • Kontaktmöglichkeiten sind Pflicht. (Dies ist übrigens die einzige Gemeinsamkeit der Internetpräsenz mit der Visitenkarte…)

8. DSGVO Konformität

  • Hier gilt es letztlich nur ein paar Grundregeln zu beachten. Aber das unbedingt.

9. Ein Shop-Bereich?

  • Unternehmensabhängig
  • Einen Shop zu integrieren, nur damit man einen hat, das sollte man lassen. Gerade für den stationären Handel ist das eine gute Idee. Aber der Shop muss dann auch entsprechend aktuell gestaltet und bedient werden.

10. Wir müssen unsere Website aus uns heraus auch wirklich wollen und sie pflegen.

  • Das ist vielleicht der wichtigste, wenn auch letzte Punkt in dieser Liste. Die Website muss ein Teil unseres Unternehmens sein. Und genau so gilt es, sie auch zu behandeln. Nur dann kann sie die Wirkung erzielen, die möglich ist.

 

Schritt zwei: Social Media nutzen

 

Auch wenn es mancher nicht gern hört: Modernes, zeitgemäßes Digital Marketing kommt in der heutigen Zeit nicht mehr ohne Social Media aus. Aus rein individuell-emotionalen Gründen nutzen allerdings viel zu viele Unternehmen dieses ebenso mächtige wie unglaublich präzise Marketing-Tool aber nicht. Wohl nirgends sonst im gesamten Marketingbereich stoßen Erkenntnis über den Nutzen und schon fast religiös wirkende Glaubensablehnung derart aufeinander. Selbst Berater, die Produktinnovationen, Prozessmodernisierungen und Arbeitsplatz-Digitalisierung einfordern, verschließen sich gelegentlich zeitgleich vor den Möglichkeiten und Chancen dieses Bereichs des Digital Marketing. Fast schon eine Art der Business-Schizophrenie. Innovation zu fordern und im gleichen Atemzug abzulehnen. Auch hört man immer wieder Sätze wie „Facebook ist doch längst tot.“ Abb X zeigt, dass die Anzahl der täglichen Facebook-Nutzer stetig weiter steigt (Quelle: Statista). Auch hier versuchen „Glaubenskrieger“ soziale Medien und damit auch Social Media Marketing bewusst zu diskreditieren.

 

Tägliche Facebooknutzer weltweit (nach Regionen)

Abb. 1: Tägliche Facebook-Nutzer weltweit 2009-2020 (nach Regionen) | Quelle: Statista

 

Auch eine weitere Realität spricht eine deutliche Sprache: Nicht ohne Grund gibt es wenig erfolgreiche Produkte und Unternehmen, die nicht mit eigenem Account in einem der sozialen Medien aktiv sind. Je größer die Unternehmen, desto wahrscheinlicher ist es sogar, dass neben Unternehmens-Accounts zusätzliche Produkt-/Dienstleistungs Accounts existieren. Denn nahezu nirgends sonst lassen sich Zielgruppen derart präzise bestimmen, wie im Social Media Bereich. Und genau hier liegt ein zentraler, wenn nicht der zentrale Grund für die Bedeutung von Social Media Marketing.

 

Social Media ist kein "Glaubenskrieg" sondern Nutzbringer für das Unternehmen

 

Zudem ist Social Media heute längst mehr als „nur“ Facebook. Es gibt Instagram, YouTube, WhatsApp, Twitter, TikTok, LinkedIn und einige weitere Plattformen, die sich unterschiedlich stark und in unterschiedlichen Segmenten etabliert haben. Die sozialen Medien eröffnen zusätzliche, nutzbringende Chancen zum Auf- und Ausbau von Kontakten zu anderen Unternehmen wie auch zu den Kunden. Sie ermöglichen eine enorm zielgenaue plattformspezifische Kommunikation mittels Text, Bild oder auch Video. Und gerade das macht sie letztlich auch so spannend. So lassen sich Kampagnen unglaublich zielgerichtet bei genau den Personen(gruppen) ausspielen, die wir erreichen wollen. Ein Beispiel: Wir können Geschlecht, Altersgruppe, Wohnort/Region, Einkommensbereich, Hobbys und manch weitere Details angeben, die unsere Zielgruppe charakterisieren. Dann würde z.B. eine Facebook-Kampagne tatsächlich nur diesen Nutzern der Plattform ausgespielt werden. Das setzt natürlich eine große Kenntnis unserer jeweiligen Zielgruppe voraus. Allerdings gilt dies auch für nicht digitale Marketingmaßnahmen. Und ganz nebenbei ergibt sich ein für manchen unbekannter Vorteil: Flyeraktionen erreichen letztlich nur eine diffuse Masse an Menschen mit extremen Streuverlusten zu spürbaren Kosten. Noch mehr trifft dies auf Zeitungsanzeigen zu. Eine Social Media Kampagne hingegen kann punktgenau die Empfänger treffen – und das für ein oftmals vergleichsweise geringes Budget. Zudem lässt sich ihre Nutzung seitens der Zielgruppe klickgenau nachvollziehen und abrechnen. Auch dies ist bei klassischen Papier-Anzeigen, die nebenbei bemerkt oftmals mit unverschämten Kosten verbunden sind, nicht möglich.

 

Mit Social Media Strategie den Einsatz konkret und plattformorientiert planen

Was hier, vielleicht sogar noch mehr als im gesamten Marketingbereich zählt, ist damit der zielgerichtete, taktische und strategische Einsatz. So meinen manche, weil Instagram als „cool“ gilt, müssten sie nun dort auch aktiv sein. Sie verkennen dabei aber die dort geltenden Mechanismen (z.B. wenig Text, viel Bild und Video) und sehen vor allem nicht die Nutzergruppe. So ist der überdurchschnittliche Teil dort zwischen 18 und 24 Jahren (Quelle: https://www.brandwatch.com/de/blog/instagram-statistiken/) – und nebenbei gesagt sehr kritisch hinsichtlich des „beworben werdens“. LinkedIn eignet sich komplett für das B2B-Business-Segment. Wer hier aktiv sein möchte, sollte allerdings vor einer Unternehmensseite erst einmal einen privaten Account einrichten, leben und dabei ein Netzwerk auf-/ausbauen.

 

Kurz und knapp zusammengefasst

Dafür können wir Social Media Marketing nutzen:

  • Verbreitung von Social Content
  • Generierung von Traffic für die eigene Website
    (Daher sind Website und Social Media extrem eng miteinander verbunden.)
  • Schalten von sehr zielgruppengenauen Social Media Kampagnen mit präziser Auswertung für geringere Budgets als im klassischen Kampagnenbereich

 

Dabei hilft uns Social Media Marketing:

  • Imagepflege
  • Ausbau der Bekanntheit
  • Interesse wecken und Anfrage generieren
  • Informationsaustausch
  • Eigenen Expertenstatus auf- und ausbauen
  • Support bieten
  • Kundenbindung stärken
  • Rückmeldungen und Meinungen einholen


Fazit

Dieser erste Blick in die Welt des Digital Marketing sollte verdeutlichen, dass die Coronakrise sicherlich vielen die Augen geöffnet hat. Dafür, dass sich an vielen Stellen unseres unternehmerischen Handelns vieles tun muss, um unabhängiger und moderner zu werden. Aber wie so oft, sind es letztlich Krisen, die neue Chancen eröffnen. Sie zu nutzen, ist widerum unsere unternehmerische Aufgabe. Daher soll es das mit der Betrachtung von Bedeutung und Möglichkeiten des Digital Marketing auch noch nicht gewesen sein. Wir werden in der nächsten Zeit weitere Aspekte dieses wichtigen zusätzlichen Segments im Marketing-Mix beleuchten. Und doch soll nochmals unterstrichen sein: Website udn Social Media - individuell richtig gestaltet und strategisch genutzt - sind enorm wichtige Eckpfeile eines modernen Digital Marketing.



Du möchtest Dich mit uns über die Möglichkeiten von PR- und Öffentlichkeitsarbeit in Deinem Unternehmen unterhalten? Gerne! Das erste Beratungsgespräch ist völlig unverbindlich und kostenlos

Kommentar schreiben

Kommentare: 0